Das Spital neu denken

Unter dem Motto «Das Spital neu denken» diskutierten rund 300 Teilnehmende am 61. H+ Kongress über die kommenden Herausforderungen im Gesundheitswesen.

Die Kongressausgabe 2019 bot den Teilnehmenden eine Plattform, um sich über das Schweizer Gesundheitswesen auszutauschen, die heutigen Gegebenheiten nachzudenken und Verbesserungspotenziale zu erkennen. Isabelle Moret, Präsidentin von H+, sprach vom «neu denken» unseres Gesundheitswesens, indem «wir es erfolgreich mitgestalten und die hohe Qualität aufrechterhalten». Die demographischen Entwicklungen würden grosse Herausforderungen mit sich bringen. «Die nächsten zwei Generationen werden das Gesundheitssystem und somit auch die Spitäler und Kliniken besonders stark prägen», sagte die H+ Präsidentin.

«Ein überhitztes System mit endlichen Ressourcen»
Ein Referat mit vielen Denkanstössen hielt Susanne Hochuli, Präsidentin der Schweizerischen Patientenorganisation (SPO). Sie sprach von einem kranken Schweizer Gesundheitssystem mit zu vielen Spitälern und bezeichnete unser Gesundheitswesen als «überhitztes System mit endlichen Ressourcen». Der Grund, warum es noch so viele Spitäler gebe sei auch, weil damit noch Geld verdient werden könne. Anders sei es im Bereich Bildung, wo Politiker eine verantwortungsvolle Rolle übernommen hätten, zog Hochuli einen Vergleich.
Für viel Inspiration und Unterhaltung sorgte das Referat von Bernhard Heusler, ehemaliger Präsident des FC Basel. Er zog mit Humor Parallelen zwischen der Führung eines Fussballteams und eines Spitals. Kernaussagen seines Referates zeigten unter anderem auf, dass Leadership und Teamwork keine Gegensätze sein müssen und gebündelte Kompetenzen für die Erreichung von Zielen (und das Schiessen von Toren) grundlegend seien.

Gürtel enger schnallen oder Systemneustart?
Die Knowledge Lounges luden zum Austausch zwischen Fachpublikum und Expertinnen und Experten ein. An der Podiumsdiskussion zum Thema «Finanzierung: Gürtel enger schnallen oder Systemneustart» diskutierten die Teilnehmenden auch darüber, wie Mittel im Gesundheitssystem effektiver verteilt und eingesetzt werden könnten. Auch die Diskussion über die Rolle der Patienten kam nicht zu kurz. In der Knowledge Lounge «Patient Empowerment» wurden beispielsweise folgende Fragen diskutiert: Wie kann die Gesundheitskompetenz gestärkt werden? Wo braucht es Eigenverantwortung und wo neue Strukturen?

Ausbildung für die Berufsbilder von morgen
Eine andere Knowledge-Lounge wurde durch die Verbände FMH, physioswiss, und SBK-ASI präsentiert unter dem Thema «Fortschrittliche Berufsbilder für die Aufgaben von morgen». Dabei wurde der Fachkräftemangel sowie die Interpretation der Berufe und deren Aufgabenteilung angesprochen. In der Knowledge Lounge «Zukunftsgerichtete Infrastruktur: Funktionen, Prozesse und Ambiente im Einklang» fungierten als Gastgeber das Inselspital, der Balgrist, das Hôpital Riviera Chablais und die KLK-Universität Klinikum Graz zusammen mit walkerproject.

Kontakt

 

Stefan Althaus
Fachverantwortlicher Kommunikation, stv. Leiter Geschäftsbereich Kommunikation